Was bedeutet Craniosacrale Therapie?

Die Craniosacrale Therapie ist eine ganzheitliche Körpertherapie, die zum Ziel hat körperliche, bzw. psychische Beschwerden zu lösen, Stellungen zu korrigieren, Ressourcen zu stärken und so dem Patienten zu größtmöglicher Gesundheit zu verhelfen.

Sie gehört zu den osteopathischen Behandlungsformen.

Der Begriff Craniosacral leitet sich aus dem Lateinischen ab. Im Schädel (cranium) bis zum unteren Teil der Wirbelsäule, dem Kreuzbein (os sacrum), liegen die Hauptanteile des craniosacralen Systems.
Hier zirkuliert die Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit (Liquor) in einem eigenen Rhythmus, der als craniosacraler Rhythmus im gesamten Körper durch den Therapeuten ertastbar ist. Er gibt in seinen Eigenschaften dem Therapeuten Hinweise zur Befindlichkeit des Patienten. Mit weiteren Parametern erstellt der Therapeut einen Befund, auf den er dann seine Behandlung abstimmt.

Eine wichtige Aufgabe des Therapeuten besteht darin, die Schlüsselläsion (ursächliche Störung) im Körper zu finden, die nicht immer identisch mit dem Ort des Symptoms ist. Die auslösende Störung kann vor Kurzem, aber auch bereits vor vielen Jahren eingetreten sein. Zu möglichen Ursachen gehören Unfälle, Operationen, Stress / ungelöste Konflikte, beeinträchtigende Erlebnisse im Lebenslauf (u.a. die eigene pränatale Phase und / oder Geburt).

In der craniosacralen Arbeit ist es ebenfalls von großer Bedeutung, die Ressourcen und Selbstheilungskräfte des Patienten zu stärken, um den Heilungsprozess maßgeblich zu unterstützen.

Die Craniosacrale Therapie findet oft begleitend zur ärztlichen Behandlung oder im Anschluss daran statt.

Geschichte der Craniosacralen Therapie

Die Vorläufer der Osteopathie gehen zurück bis ins 17. Jahrhundert.

Die Grundlagen legte der amerikanische Arzt Andrew Tayler Still (1828-1917), der 1892 in Kirksville die erste Schule für Osteopathie gründete. Er betrachtete jede Erkrankung als Folge der Disharmonie zwischen Körper, Seele und Geist. Er nutzte seine manuellen Techniken, um die Selbstheilungskräfte des Organismus wieder zu mobilisieren.

Sein Schüler Dr. William G. Sutherland (1873-1954) erforschte 30 Jahre lang den menschlichen Schädel und kam zu dem Ergebnis, dass sich zwischen den Schädelknochen elastische, bindegewebige Strukturen befinden, die zeitlebens untereinander beweglich bleiben und daher ebenso osteopathisch behandelt werden können.
Der Osteopath Dr. John E. Upledger (1931-2012) entwickelte die Craniosacrale Therapie weiter und vertrat sie offensiv nach außen. Er erkannte, dass die Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit in einem eigenen Rhythmus zirkuliert und mit seiner Hilfe viele Erkrankungen behandelt werden können. In den siebziger Jahren haben er und sein Forschungsteam die Bewegungen der Schädelnähte mit Laser vermessen und wissenschaftlich belegt.

Osteopathie (griechisch: ostéon= Knochen, páthos= Leiden)